Neues Album von Alva Noto

Alva Noto – HYbr:ID

Die erste Folge von Alva Noto’s neuer Serie HYbr:ID verbindet seine produktive Arbeit in den Bereichen digitale Kultur, Performance, visuelle Kunst und wissenschaftliche Phänomene mit seinen heterogenen kompositorischen Methoden. HYbr:ID Vol. 1 umfasst die Musik, die für die Partitur von “Oval” in Auftrag gegeben wurde, einem choreografischen Stück unter der Regie von Richard Siegal, das 2019 vom Staatsballett Berlin an der Berliner Staatsoper aufgeführt wurde. Nachdem er jahrzehntelang mit einem einzigartigen System von Zeichen, Spektren und visuellen Symbolen durch die grenzenlosen Territorien des Klangs navigiert hat, kulminiert diese Arbeit seine grenzenlose Vision in filmischer Perfektion.

Inspiriert von wissenschaftlichen Ereignissen sucht Alva Noto audiovisuelle Sprache nach einer Form, die die Maßstäbe der Astrophysik mit digitaler Mechanik verbindet, um unberechenbare Phänomene zu erfassen. In den Stücken mit den Titeln ‘Hadron’, ‘Blackhole’ und ‘Collider’ kreisen die Elemente in neun Kompositionen um abgrundtiefe Subbooms, zartes weißes Rauschen und ferne Fluktuationen. Der visuelle Künstler und Musiker begleitet das Album mit grafischen Notationen, die seine akustischen Bewegungen gemäß seiner Philosophie leiten: Seine klanglichen Ausdrucksformen bilden Universen ab, die so komplex sind wie Andrej Tarkowskis Solaris und so detailliert wie die Mikrografie von Zellen.

Die Akkorde und Rhythmen, die er für eine Bühnenaufführung entwirft, sind eng mit seinen eigenen Forschungen über die Wirkung von Klang auf den menschlichen Körper, über Kosmologie oder Quantenphysik verbunden, denn er gehört zu einer Künstlergeneration, die sich zwischen den Disziplinen bewegt. Trotz ihrer monolithischen Schönheit wird die Musik von Alva Noto dadurch, dass sie die imaginativen Aspekte offenbart, die im Wesentlichen die Fakten unserer Natur bestimmen, sehr bewegend – im Körperlichen und in den unberechenbaren Weiten, die wir noch zu durchschreiten haben.